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CSR-Praxistag Nürnberg Teaser

Foto: T. Maelsa / BMAS.

PRAXISTAG „ERFOLGSFAKTOR VERANTWORTUNG. BEST PRACTICE – AUSTAUSCH – PERSPEKTIVEN“

Der Praxistag “Erfolgsfaktor Verantwortung. Best Practice – Austausch – Perspektiven” am 24. Januar 2017 in Berlin fand im Vorfeld der Verleihung des CSR-Preis der Bundesregierung statt. Die Veranstaltung informierte über die wichtigsten Hintegründe der Themen verantwortliche Lieferketten, Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie betriebliche Integration geflüchteter Menschen und bot rund 200 Teilnehmenden aus der Unternehmenspraxis einen Rahmen für den fachlichen Austausch.

Rückblick

Zum Hintergrund: Im Herbst letzten Jahres vereinbarten die G7-Staats- und Regierungschefs in Elmau wichtige Schritte zur Durchsetzung weltweiter Arbeits-, Sozial- und Umweltstandards. Ab dem Jahr 2017 verpflichtet zudem eine EU-Richtlinie bestimmte Unternehmen, nicht-finanzielle Informationen zu sozialen und ökologischen Auswirkungen im Rahmen der Lageberichterstattung offenzulegen. Angesichts dieser Entwicklungen führen UPJ und econsense mit Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales in mehreren Bundesländern regionale Praxistage durch. Dabei werden die wichtigsten Hintergründe und aktuellen Entwicklungen des Themas vorgestellt, vor allem aber ein Forum für den fachlichen Austausch von Vertretern aus der Unternehmenspraxis geboten.

Nicht nur innerhalb der deutschen Werkstore, sondern überall auf der Welt müssen Menschenrechte und vereinbarte Arbeits-, Sozial- und Umweltstandards gelten.

Andrea Nahles, MdB

Bundesministerin für Arbeit und Soziales

Der Praxistag in Berlin griff zusätzlich das Thema der betrieblichen Integration geflüchteter Menschen auf, zu dem im Anschluss an den Praxistag mehrere Unternehmen für ihr Engagament durch die Bundesregierung ausgezeichnet wurden.

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Praxistag „Erfolgsfaktor Verantwortung. Best Practice – Austausch – Perspektiven“ am 24. Januar 2017 in Berlin

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Weitere Informationen zur Verleihung des CSR-Preis der Bundesregierung

Podiumsdiskussion: Unternehmensverantwortung im Wandel – Zwischen nachhaltigen Lieferketten und der Integration geflüchteter Menschen

Unser Engagement für die betriebliche Integration geflüchteter Menschen erfolgt in erster Linie aus dem Wunsch als Unternehmen einen positiven Beitrag zur aktuellen Situation beizutragen. Natürlich sehen wir im Hinblick auf den demografischen Wandel aber auch die wirtschaftlichen Chancen für unseren Betrieb.

Jakob Maechler

Geschäftsführender Gesellschafter, boeba Montagen- und Aluminium-Bau GmbH

Die Transparenz und Durchsetzung von höchsten Standards im asiatischen Beschaffungsmarkt ist in unserem Managementansatz tief verankert. Bei den von uns beauftragten Produktionsstätten, die weitgehend von der Fair Wear Foundation auditiert wurden und nach hohen ökologischen Standards für uns produzieren, haben wir schon viel erreicht. Um auch bei den Zulieferern für umweltfreundliche Arbeitsprozesse und gute Arbeitsbedingungen zu sorgen, haben wir seit 2015 ein eigenes Empowerment-Programm zur Sensibilisierung, Schulung und Unterstützung unserer Partner vor Ort implementiert. Wir sehen sowohl unsere Lieferanten als auch unsere Produzenten als Partner.

Dr. Antje von Dewitz

Geschäftsführerin, VAUDE Sport GmbH & Co. KG

Wir prüfen bei der Finanzierung von Vorhaben nicht nur die Legalität, sondern auch die gesellschaftliche Legitimität. Etwa 6.000 Transkationen mit potentiellem Nachhaltigkeitsrisiko werden jährlich nach so genannten ESG-Kriterien (Environment Social Governance) geprüft. Kann ein Unternehmen dabei nicht belegen, dass es entsprechende Umwelt- und Sozialstandards erfüllt, erhält es keine Finanzierung. Zudem ist die Commerzbank aus der Finanzierung von bestimmten grundsätzlich nicht-nachhaltigen Geschäftspraktiken wie z.B. der Finanzierung von neuen Kohlekraftwerken oder Spekulationen auf Grundnahrungsmittel komplett ausgestiegen.

Rüdiger Senft

Leiter Corporate Responsibility, Commerzbank AG

Kurz-Dokumentation

Podiumsdiskussion: Unternehmensverantwortung im Wandel – Zwischen nachhaltigen Lieferketten und der Integration geflüchteter Menschen

Workshop 1: Erste Schritte – Nachhaltiges Lieferkettenmanagement in mittelständischen Unternehmen

Verantwortliche Arbeitsbedingungen sind sowohl für Lieferanten als auch für einkaufende Unternehmen ein Produktivitätsfaktor im HR-Bereich – sie wirken sich positiv auf die Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern aus. Menschen arbeiten üblicherweise lieber für ein Unternehmen, das sich verantwortlich verhält und es ist bekannt, dass Mitarbeitermotivation zum wirtschaftlichen Erfolg beiträgt.

Prof. Dr. Nick Lin-Hi

Professur für Wirtschaft und Ethik, Universität Vechta

Unsere Lieferkette ist vom Ursprung bis zur Fertigware transparent. Das ermöglicht uns vertrauensvoll mit unseren Partnern zusammen zu arbeiten und Einfluss zu nehmen. Wir sind zuverlässig in unserer Abnahme und bekommen dafür die Qualität, die wir uns wünschen.

Hildegard Fuchs

Abteilungsleiterin Sortiment, GEPA – The Fair Trade Company

Nachhaltigkeitssiegel helfen uns im Marketing und der externen Kommunikation eher wenig. Wichtig sind aber ihre Standards und die Experten, die hinter den Standardorganisationen stehen. Standards geben einen Rahmen, Orientierung und Wissen, um Veränderungsprozesse einleiten und steuern zu können. Die Experten können bei der Qualifizierung von Lieferanten unterstützen. Immer braucht es Partner vor Ort, die die Umsetzung eines nachhaltigen Lieferkettenmanagements begleiten.

Achim Lohrie

Direktor Unternehmensverantwortung, Tchibo GmbH

Kurz-Dokumentation

Workshop 1: Erste Schritte – Nachhaltiges Lieferkettenmanagement in mittelständischen Unternehmen

Präsentationen

Workshop 1: Erste Schritte – Nachhaltiges Lieferkettenmanagement in mittelständischen Unternehmen

Workshop 2: Unternehmerisches Engagement für die gesellschaftliche und berufliche Integration geflüchteter Menschen

Sprache, Sprache, Sprache! Das ist zentral für den Einstieg Geflüchteter in Arbeit und Beruf.

Christina Mersch

Projektleiterin, NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge

Wir reparieren nicht nur Autos. Wir sind Teil einer Solidargemeinschaft und können nur in dieser erfolgreich wirtschaften.

Bettina Schmauder

Geschäftsleitung, Schmauder & Rau GmbH

Bei den Ford-Werken gab und gibt es immer noch eine große Welle der Hilfsbereitschaft in der Belegschaft, und das Unternehmen engagiert sich mit verschiedenen Maßnahmen in der Soforthilfe. Schnell wurde jedoch auch klar, dass die berufliche Integration der Geflüchteten entscheidend sein wird. Daher haben wir so schnell wie möglich ein passendes Angebot entwickelt.

Rainer Ludwig

Geschäftsführer Personal- und Sozialwesen, Ford-Werke GmbH

Bedenken und Ängste in der Belegschaft sind meist schnell verflogen, sobald man sich im betrieblichen Alltag kennenlernt.

Michael Hallmann

Personalentwicklung und Changemanagement, S-Bahn Berlin / Deutsche Bahn AG

Kurz-Dokumentation

Workshop 2: Unternehmerisches Engagement für die gesellschaftliche und berufliche Integration geflüchteter Menschen

Präsentationen

Workshop 2: Unternehmerisches Engagement für die gesellschaftliche und berufliche Integration geflüchteter Menschen

Workshop 3: Umsetzung von Nachhaltigkeitsanforderungen durch den Einkauf

In der Praxis stoßen Unternehmen beim Aufbau eines verantwortungsvollen Lieferkettenmanagement oft auf große Herausforderungen. Zwar sind viele Missstände seit langem bekannt, dennoch wird von Einkäuferinnen und Einkäufern häufig verlangt, die geforderte Qualität zum niedrigsten Preis zu beschaffen. Um dies zu ändern, benötigen sie veränderte Vorgaben, denn die Umsetzung nachhaltiger Geschäftspraktiken muss vom gesamten Unternehmen gewollt und umgesetzt werden. Eben dies verlangen auch internationale Abkommen wie die Leitlinien für multinationale Unternehmen, die die Vereinten Nationen und die OECD erlassen haben. Die internationalen Vorgaben sollten von der Bundesregierung in Gesetze gefasst werden, um für alle Unternehmen ein level playing field zu schaffen.

Friedel Hütz-Adams

Wissenschaftlicher Mitarbeiter, SÜDWIND e. V. – Institut fur Ökonomie und Ökumene

Bei Weleda sind die kompletten Lieferketten für natürliche Rohstoffe unter den strengen UEBT-Standard gestellt. Das heisst konkret, dass wir bei der Beschaffung der Rohstoffe auf den Erhalt der Biodiversität achten, sie nachhaltig nutzen und die Partner innerhalb der Lieferkette fair behandeln und entlohnen. Das bringt hohe Anforderungen mit sich und ist in der Umsetzung nicht immer leicht. Doch für uns ist dies der konsequente Weg.

Bettina Wyciok

Head Corporate Sustainability, Weleda Group

Das Unternehmensziel von Henkel ist: mit weniger Ressourcen mehr erreichen. Globale Einkaufsprozesse werden bei uns mit hoher Transparenz begleitet, das bedeutet die Integration von Nachhaltigkeit in allen Einkaufsaktivitäten. Das beginnt mit dem Onboarding-Prozess für Lieferanten und der Unterzeichnung des BME-Lieferantenkodex, geht weiter über Assessments bis hin zu vor Ort Überprüfungen. Zusätzlich nutzen wir auch Zielvereinbarungen mit Lieferanten, um Nachhaltigkeit in der Lieferkette voranzutreiben. Henkel ist eines der Gründungsmitglieder der Brancheninitiative Together for Sustainability und hat das Thema Verantwortung in der Unternehmensstrategie festgeschrieben.

Dr. Janine Voss

Global Head Sustainability Purchasing, Henkel AG & Co. KGaA

Kurz-Dokumentation

Workshop 3: Umsetzung von Nachhaltigkeitsanforderungen durch den Einkauf

Präsentationen

Workshop 3: Umsetzung von Nachhaltigkeitsanforderungen durch den Einkauf

Workshop 4: Offenlegung nicht-finanzieller Informationen und Berichterstattung über soziale und ökologische Auswirkungen entlang der Lieferkette

Das IÖW bewertet seit 1994 Nachhaltigkeits- und CSR-Berichte von Großunternehmen und KMU bis 5.000 Beschäftigte oder bis 500 Mio. Euro jährlichen Umsatz. Im Ranking 2015 wurden in beiden Gruppen zusammen knapp 120 Berichte bewertet. Zu den Bewertungskriterien zählen materielle Anforderungen an die Berichterstattung sowie Anforderungen an die allgemeine Berichtsqualität. Auffällig in den letzten Jahren ist, dass die Anzahl der Berichte stetig steigt und die Bedeutung der Leitlinien der Global Reporting Initiative für die CSR-Berichterstattung weiter zunimmt. Der Bereich „Transparenz der Lieferkettenverantwortung“ bleibt unserer Meinung nach allerdings hinter den gestiegenen Anforderungen zurück. Als Good practice betrachten wir hier etwa die Benennung wesentlicher Beschaffungen, systematische Risikoanalysen und Angaben zu Umfang, Tiefe und Ergebnissen von Audits.

Dr. Gerd Scholl

Leiter des Forschungsfeldes "Unternehmensführung und Konsum", Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH (gemeinnützig)

Nachhaltigkeitsreporting verstehen wir am Flughafen Stuttgart als Prozess. Bereits seit 2009 erstellen wir einen Umweltbericht, der sich zu einem Nachhaltigkeitsbericht und nun zu einem Integrierten Bericht weiterentwickelt hat. Im Laufe der Zeit hat sich das Nachhaltigkeitsverständnis gewandelt – die Grenzen zwischen Soziales, Umwelt und Ökonomie verschwimmen. Dem will der Flughafen Stuttgart durch integriertes Reporting gerecht werden.

Theresa Diehl

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Nachhaltigkeitskommunikation, CSR, Flughafen Stuttgart GmbH

Um sicherzustellen, dass die aus interner und externer Perspektive relevanten Nachhaltigkeitsthemen bearbeitet und vorangetrieben werden, hat die Aareal Bank Gruppe Ende 2015/Anfang 2016 erneut eine Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt. In Stakeholderinterviews wurden die im Rahmen umfassender Recherchen, Benchmarking- und Wettbewerbsanalysen identifizierten Themenfelder hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Gruppe bewertet und priorisiert. Dabei unterscheiden wir zwischen „wesentlich für den Unternehmenserfolg“ und „wichtig aus Überzeugung“. Das Ergebnis des Prozesses, unsere aktualisierte Wesentlichkeitsmatrix, ist für jedermann öffentlich auf der Website der Aareal Bank Gruppe zugänglich.

Julia Taeschner

Nachhaltigkeitsbeauftragte des Konzerns, Aareal Bank AG

Kurz-Dokumentation

Workshop 4: Offenlegung nicht-finanzieller Informationen und Berichterstattung über soziale und ökologische Auswirkungen entlang der Lieferkette

Präsentationen

Workshop 4: Offenlegung nicht-finanzieller Informationen und Berichterstattung über soziale und ökologische Auswirkungen entlang der Lieferkette

Fotogalerie

Quelle: UPJ / econsense und T. Maelsa / BMAS.

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